Ladespannung bricht unter Last zusammen

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JNL
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Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von JNL »

Hallo zusammen,

auf dem Weg zum Treffpunkt für eine Tour in der letzten Woche ist mir aufgefallen, dass der Motor fast nicht mehr angesprungen ist.

Habe daraufhin die Ruhespannung der Batterie gemessen als auch die Ladespannung bei Leerlaufdrehzahl und bei 5000 1/min (nach Comic-Heft Vorgabe)
Folgende Werte kamen dabei heraus:

Ruhespannung Batterie 12,5 V (diese hatte ich für eine zweite Messung nochmal aufgeladen, keine Änderung der Messergebnisse)

Ladespannung Leerlaufdrehzahl ohne Licht: 13,8 V
Ladespannung 5000 1/min ohne Licht: 13,8 V

Ladespannung Leerlaufdrehzahl mit Standlicht: 13,5 V
Ladespannung 5000 1/min mit Standlicht: 13,5 V

Ladespannung Leerlaufdrehzahl mit Abblendlicht: 12,6 V
Ladespannung 5000 1/min mit Abblendlicht: 12,6 V

Zu erwarten sind ja ca 14V bei 5000 1/min. Ohne Last passt es also einigermaßen.
Unter Last sieht das ganze aber anders aus.

Ich habe daraufhin den Stator mit seinen Wicklungen durchgemessen (über den abgezogenen Stecker):

Alle 3 Wicklungswiderstände liegen bei 0,2 - 0,3 Ohm. (Hier habe ich auch den Eigenwert des Multimeters berücksichtigt)
Weder Masseschluss noch Plusschluss vorhanden.

Wechselspannungen aller 3 Phasen bei Leerlaufdrehzahl:
1-2 17 V
2-3 17,6 V
1-3 18 V

Wechselspannungen aller 3 Phasen bei 5000 1/min
1-2 69,4 V
2-3 68,8 V
1-3 70,4 V

Stator sieht für mich demnach in Ordnung aus.

Als nächstes ging es an den Gleichrichter. Ich besitze 2 RN01sen und von der anderen wusste ich, dass dort alles so geladen wird, wie es soll. Gleichrichter der anderen angebaut - gleiche Werte. Zur Kontrolle habe ich dann beide Gleichrichter in meine andere eingebaut - beide machen 14,2 - 14,3 Volt Ladespannung, ganz gleich ob mit oder ohne Licht. Diese sind demnach auch in Ordnung.

Kontakte des großen Steckers vorne links unter der Verkleidung sehen alle i.O aus, genauso wie die des Stators und des Gleichrichters. Nichts verkohlt oder verrostet.

Wie mache ich jetzt am besten weiter? Hat jemand eine Idee?

Ich würde auch gerne verstehen, wie der Spannungsabfall von 1,3 V technisch zu erklären ist. Die Wechselspannung von 70V (induziert aus den Statorwicklungen) wird ja an den Gleichrichter-/regler geleitet, dort - wie der Name schon sagt - gleichgerichtet und geregelt und geht dann in die Batterie. Fällt die Spannung dann nach dem Regler auf dem Weg zur Batterie ab? Oder kann es sein, dass die Wicklungen unter Last zusammenbrechen? Ich bin wirklich sehr interessiert, aber aufgrund weniger Berührungspunkte mit dem Thema halt noch sehr am Anfang.

Bin über jede Hilfe dankbar.

VG
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von Lutze »

JNL hat geschrieben: 18. August 2024, 15:21Oder kann es sein, dass die Wicklungen unter Last zusammenbrechen?
Nach deinen Messungen wäre dies meine Diagnose. Das könntest du natürlich auch noch messen was da passiert auf der Wechselspannungsseite wenn die Last drauf kommt. Also Stecker Lima und Regler wieder verbinden und dann messen.
Masse und Wicklungsschluss wirst du nur selten mit dem Multimeter messen können, jedenfalls wenn das Ding nicht schon komplett hinüber ist.
Brauchst eigentlich einen Tester der mit 500 oder gar 1000 Volt die Spulen prüfen kann. Da es mit deinen Test schon recht deutlich ist müsste schon die Messung der Wechselspannung ohne Last und dann mit Last also Licht komplett an dies zeigen.
Erfahrung ist eine gute Sache. Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte.
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von JNL »

Die Theorie dahinter wäre dann, dass unter Last beim Regler keine 70 V Wechselspannung mehr ankommen, sondern viel weniger, aus denen der Regler dann nur noch die 12,6 V anstelle der 13,8 V ohne Verbraucher an machen kann?
Und die Erklärung dafür könnte sein, dass den Wicklungen nicht mehr der komplette Querschnitt zur Verfügung steht und dementsprechend nicht mehr genügend Strom durch die Wicklung gelangt, um die Spannung zum Laden der Batterie aufrechtzuerhalten? (bei Verbraucher an)

Wie würde ich dann messen?
Bei geschlossenen Steckern mit geeignetem Equipment an den Eingängen in den Regler jeweils zwischen den Wicklungen?
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von Lutze »

JNL hat geschrieben: 18. August 2024, 20:31 Die Theorie dahinter wäre dann, dass unter Last beim Regler keine 70 V Wechselspannung mehr ankommen, sondern viel weniger, aus denen der Regler dann nur noch die 12,6 V anstelle der 13,8 V ohne Verbraucher an machen kann?
Na die 70 Volt bekommst sowieso nicht mehr wenn Last drauf ist.
JNL hat geschrieben: 18. August 2024, 20:31 Wie würde ich dann messen?
Bei geschlossenen Steckern mit geeignetem Equipment an den Eingängen in den Regler jeweils zwischen den Wicklungen?
Messen wie auch zuvor, nur eben das die Stecker zusammen gesteckt sind. Brachst halt Messspitzen die du von hinten in die Stecker schieben kannst oder eben die wo du in die Isolierung einstichst.
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von JNL »

Ich habe nun mal unter Last gemessen - mit einer Wicklung stimmt definitiv etwas nicht.
Ergebnisse (Wicklung jeweils gegen Masse)

Leerlaufdrehzahl
W1 7,68V
W2 7,68V
W3 7,78V

5000 1/min
W1 5,4V
W2 8V
W3 8V

Plan: Polrad abbauen, Stator anschauen. Problem: Polrad will nicht runter. Melde mich die Tage. Habe mit vorgespannter Schraube und Gummihammerschlägen probiert, hat leider nicht so geklappt wie beim letzten Mal. Falls jemand noch Ideen hat, immer gerne her damit :)
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von edwynhund »

Schlagschrauber... hilft da manchmal Wunder.
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von JNL »

edwynhund hat geschrieben: 27. August 2024, 09:55 Schlagschrauber... hilft da manchmal Wunder.
Tatsache!
Stator gewechselt. Alter Stator sieht noch tiptop aus.
Mit "neuem" Stator habe ich auch nicht die Ladespannung, die ich haben möchte. Unter Last Wechselspannung messen konnte ich aufgrund fehlender zweiter Person nicht.
Melde mich, wenn ich unter Last gemessen habe, aber sieht nicht vielversprechend aus.
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von edwynhund »

wenn du jetzt schon nen neuen Stator drinnen hast können es meines Erachtens nur noch 3 Dinge sein:
1. Batterie defekt
2. Laderegler defekt
3. Kontaktprobleme

Eigentlich ist das Thema keine Wissenschaft. :??

Kann der Rotor eigentlich auch kaputt gehen?
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von Lutze »

Ja der Rotor kann kaputt gehen, war das nicht sogar irgendeine R1 wo der öfter mal zerbröselt ist? Würde man aber sehen.
Aber merkwürdig bei den Symptomen hätte ich doch auf den Stator gewettet. Natürlich kann es auch ein Kontaktproblem sein. Um das zu testen hätte ich Die Statorleitungen direkt mit dem Regler verbunden, ohne Stecker dazwischen. Wenn es ein Regler mit den Steckkontakten direkt am Regler ist dann da neue Leitungen mit neuen Kabelschuhen benutzen.
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von SLIDER-S »

Das mit dem Zerbröseln ist der Rotor von der RN12, bei RN01-04-09 hab ich da noch Nix gehört.
Die sind höchstens Kaputt von der Demontage :oops:
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von JNL »

Also, hier kommt die Auflösung (hoffentlich war es das jetzt auch :D)

Ich habe daraufhin den ganzen Kabelbaum auf eventuelle Brüche, Scheuerstellen oder ähnliches untersucht. Nichts zu sehen. Bis ich dann mal den Stecker zum Regler ausgepinnt habe (im eingebauten Zustand war das nicht zu sehen)
Plus.JPG
Schon leicht angeschmort. Habe den Kontakt dann neu gemacht und siehe da - 13,5 V bei 5000 1/min unter Last.
60km Probefahrt gemacht, alles in Ordnung.

Dann kam ein Donnerstag Abend, auf der Landstraße auf dem Rückweg nach Hause, es war bereits dunkel - und der Tacho fällt plötzlich aus. Mir war sofort klar, dass die Batterie wohl entladen ist. Bin dann mit Mühe und Not und nur Standlicht noch bis kurz vor Zuhause gekommen, bis dann gar kein Saft mehr da war und ich den Berg hochschieben durfte :(

Ursache:
Stecker.JPG
Masse komplett abgeraucht.
Stecker erneuert und alles neu vercrimpt.
Sah dann so aus
Crimp.JPG
Vermutung: Altersbedingte Korrosion des Kabelschuhs gepaart mit häufigem Ein- und Ausstecken -> Übergangswiderstand -> Abgeraucht

Die Batterie habe ich dann vorsichtshalber mal mitgetauscht, die war nun schon 3x komplett entladen.

Messungen ergeben nun folgendes: 14V bei "ohne Licht und Standlicht", 13,6 V bei "Abblendlicht" an.
Ladespannung sackt auch im Stand nicht mehr so ab wie vorher.

Probefahrt von 50km absolviert unter Last, keine Anzeichen von erneutem Steckerbrand, Messwerte passen nach wie vor. Hoffe, das bleibt so :D
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Re: Ladespannung bricht unter Last zusammen

Beitrag von edwynhund »

ich drück dir die Daumen.
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